Die mittelalterliche Stadt Eger erwartet euch im Dezember mit einer ganz besonderen Atmosphäre, die sich perfekt für einen Kurztrip mit Freunden eignet. Während in vielen europäischen Metropolen die Unterkünfte während der Vorweihnachtszeit unbezahlbar werden, bleibt diese ungarische Perle erschwinglich und authentisch. Die barocken Gebäude tauchen in festliches Licht, der Duft von gerösteten Maronen und Kürtőskalács schwebt durch die Gassen, und die berühmten Thermalbäder dampfen verlockend in der kühlen Winterluft.
Warum Eger im Dezember ein Geheimtipp ist
Eger liegt etwa 130 Kilometer nordöstlich von Budapest und verbindet historischen Charme mit ungarischer Gemütlichkeit. Im Dezember zeigt sich die Stadt von ihrer intimsten Seite – ohne Touristenmassen, dafür mit einem authentischen Weihnachtsmarkt, der sich deutlich von den überlaufenen Varianten in Westeuropa unterscheidet. Die Preise bleiben moderat, die Einheimischen sind gastfreundlich, und ihr könnt die Stadt in eurem eigenen Tempo entdecken, ohne euch durch Besucherschlangen kämpfen zu müssen.
Die geografische Lage zwischen den Ausläufern des Bükk-Gebirges sorgt für eine malerische Kulisse, besonders wenn sich im Dezember gelegentlich Schnee auf die Hügel legt. Die kompakte Altstadt lässt sich problemlos zu Fuß erkunden, was euer Budget schont und gleichzeitig für jede Menge gemeinsame Erlebnisse sorgt.
Die Burg und ihre Geschichte erleben
Das Wahrzeichen der Stadt thront majestätisch über den roten Dächern: Die Burg von Eger erzählt von der legendären Verteidigung gegen die osmanischen Truppen im 16. Jahrhundert. Der Eintritt kostet etwa 5 Euro, und ihr könnt mehrere Stunden damit verbringen, die unterirdischen Gänge zu erforschen, im Burgmuseum in die Vergangenheit einzutauchen und von den Mauern den Panoramablick über die Stadt zu genießen. Im Dezember habt ihr die Anlage fast für euch allein – perfekt für ausgiebige Fotosessions ohne störende Menschenmassen.
Die Kasematten unter der Burg sind ein faszinierendes Labyrinth, das bei jedem Besuch für Staunen sorgt. Zieht euch warm an, denn die Temperaturen in den unterirdischen Gängen sind selbst im Dezember konstant kühl.
Entspannung in den Thermalbädern
Nach einem Tag voller Erkundungen gibt es kaum etwas Schöneres, als gemeinsam in einem der Thermalbäder zu entspannen. Eger verfügt über mehrere Bäder mit unterschiedlichen Becken und Temperaturen. Der Eintritt liegt zwischen 8 und 12 Euro, je nach Tageszeit und Wochentag. Besonders stimmungsvoll wird es in den Außenbecken: Während es um euch herum frostig ist, taucht ihr in das warme, mineralhaltige Wasser ein und beobachtet, wie der Dampf in die kalte Dezemberluft aufsteigt.
Die Bäder sind nicht nur touristisch geprägt, sondern werden auch von Einheimischen frequentiert – eine wunderbare Gelegenheit, in die ungarische Alltagskultur einzutauchen. Plant mindestens drei Stunden ein, um das Erlebnis vollständig zu genießen und zwischen verschiedenen Becken zu wechseln.
Kulinarische Entdeckungen zum kleinen Preis
Eger ist berühmt für seinen Wein, insbesondere den rubinroten Egri Bikavér, den „Stierblut“ genannten Rotweinverschnitt. Im „Tal der schönen Frauen“ reihen sich traditionelle Weinkeller aneinander, in denen ihr für 3 bis 5 Euro verschiedene Weine probieren könnt. Die Atmosphäre in diesen urigen, oft direkt in den Fels gehauenen Kellern ist einzigartig und sorgt für unvergessliche Abende mit Freunden.
In den zahlreichen gemütlichen Lokalen der Altstadt bekommt ihr deftige ungarische Küche zu fairen Preisen. Eine herzhafte Gulaschsuppe kostet etwa 4 Euro, ein Hauptgericht mit Fleisch und Beilagen zwischen 6 und 10 Euro. Besonders im Dezember sind die warmen, reichhaltigen Gerichte wie Pörkölt oder gefülltes Kraut genau das Richtige. Die Portionen sind großzügig – oft könnt ihr euch problemlos einen Teller teilen oder habt am nächsten Tag noch etwas für unterwegs.
Der Weihnachtsmarkt auf dem Dobó-Platz bietet traditionelle Leckereien wie Lángos, frittierte Teigfladen mit verschiedenen Belägen, für 3 bis 4 Euro oder heiße Getränke wie Glühwein und Punsch für etwa 2 Euro. Probiert unbedingt den Kürtőskalács, einen über offenem Feuer gebackenen Baumkuchen mit Zimtgeschmack.

Unterkunft ohne finanzielle Sorgen
Eger bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bei Unterkünften. Für eine Gruppe von Freunden sind Apartments eine ideale Lösung: Ihr findet gut ausgestattete Wohnungen mit mehreren Zimmern bereits ab 50 bis 70 Euro pro Nacht für die gesamte Gruppe. Das bedeutet, dass jeder von euch nur 12 bis 18 Euro pro Nacht zahlt – günstiger als die meisten Hostelbetten in westeuropäischen Städten.
Alternativ gibt es familiengeführte Pensionen, die im Dezember oft Sonderpreise anbieten. Hier zahlt ihr zwischen 15 und 25 Euro pro Person und Nacht, inklusive Frühstück. Die Gastgeber geben euch wertvolle Insider-Tipps für euren Aufenthalt und manchmal sogar selbstgebackene Plätzchen zum Kaffee.
Wählt eine Unterkunft in der Altstadt oder in unmittelbarer Nähe – so spart ihr euch zusätzliche Transportkosten und könnt die Abende spontan gestalten, ohne auf Busse angewiesen zu sein.
Fortbewegung leicht gemacht
Die Anreise nach Eger erfolgt am besten über Budapest. Vom Flughafen erreicht ihr zunächst den Busbahnhof Népliget in Budapest, von wo aus regelmäßig Busse nach Eger fahren. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden und kostet rund 8 Euro pro Person. Alternativ nehmt ihr den Zug vom Bahnhof Keleti – die Fahrt ist etwas länger, aber landschaftlich reizvoll und kostet ungefähr dasselbe.
In Eger selbst braucht ihr keine öffentlichen Verkehrsmittel. Die gesamte Innenstadt ist fußläufig erreichbar, und gerade im Dezember macht das gemeinsame Schlendern durch die beleuchteten Straßen einen großen Teil des Charmes aus. Das Tal der schönen Frauen liegt etwa 20 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt – ein Spaziergang, der sich lohnt, auch wenn ihr für den Rückweg nach ausgiebigen Weinproben lieber ein Taxi nehmt, was etwa 4 bis 5 Euro kostet.
Unerwartete Highlights für eure Gruppe
Das Minarett aus der osmanischen Zeit ist eines der nördlichsten erhaltenen seiner Art. Für etwa 2 Euro könnt ihr die 97 Stufen hinaufsteigen – nichts für Menschen mit Höhenangst, aber der Ausblick entschädigt für den Mut. Im Dezember ist der Aufstieg besonders stimmungsvoll, wenn die Stadt unter euch in winterlichem Licht erstrahlt.
Die Basilika, eines der größten Gotteshäuser Ungarns, beeindruckt mit ihrer neoklassizistischen Architektur. Der Eintritt ist frei, und wenn ihr Glück habt, erlebt ihr eine Orgelprobe oder ein Adventskonzert. Die Akustik in diesem monumentalen Raum ist überwältigend.
Für Abenteuerlustige unter euch bietet die Umgebung von Eger Wandermöglichkeiten im Bükk-Nationalpark. Im Dezember sind die Wege weniger frequentiert, und mit der richtigen Ausrüstung erlebt ihr die ungarische Natur von ihrer stillen, winterlichen Seite. Plant einen Halbtagesausflug ein und packt euch ein Picknick ein – die Aussichtspunkte laden zum Verweilen ein.
Praktische Hinweise für euren Trip
Im Dezember bewegen sich die Temperaturen in Eger zwischen 0 und 5 Grad, gelegentlich kann es Minusgrade geben. Packt warme Kleidung in Schichten ein, denn zwischen beheizten Innenräumen und Außenaktivitäten wechselt ihr häufig. Bequeme, wasserdichte Schuhe sind ein Muss für die Kopfsteinpflasterstraßen.
Die ungarische Währung ist der Forint, auch wenn viele Orte mittlerweile Euro akzeptieren. Tauscht am besten eine moderate Summe um, denn mit Forint kommt ihr meist günstiger weg. Geldautomaten findet ihr überall in der Innenstadt.
Plant für Eger mindestens drei volle Tage ein, um die Stadt und ihre Umgebung entspannt zu erkunden, ohne in Stress zu geraten. Mit einem Gesamtbudget von etwa 150 bis 200 Euro pro Person für einen dreitägigen Aufenthalt (ohne Anreise) könnt ihr komfortabel reisen, gut essen und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten besuchen. Die Stadt beweist eindrucksvoll, dass qualitativ hochwertige Reiseerlebnisse nicht teuer sein müssen – gerade im Dezember, wenn die besondere Atmosphäre Eger in ein winterliches Märchen verwandelt.
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