Wenn die Temperaturen in Europa sinken und der Dezember mit seinen kurzen Tagen Einzug hält, bietet sich eine außergewöhnliche Gelegenheit, der Kälte zu entfliehen und mit der ganzen Familie ein Abenteuer zu erleben, das Kultur, Geschichte und tropische Wärme vereint. Siem Reap im Herzen Kambodschas ist genau dafür wie geschaffen – und der Dezember ist einer der besten Monate, um diese faszinierende Stadt zu besuchen. Die Regenzeit ist vorbei, die Landschaft erstrahlt in sattem Grün, und die Temperaturen bewegen sich in einem angenehmen Bereich zwischen 20 und 30 Grad. Für Familien, die mit überschaubarem Budget reisen möchten, ohne auf unvergessliche Erlebnisse zu verzichten, ist Siem Reap ein wahres Juwel.
Warum Siem Reap im Dezember perfekt für Familien ist
Der Dezember markiert den Beginn der Trockenzeit in Kambodscha, was bedeutet, dass die Tage sonnig und die Nächte angenehm kühl sind. Die Luftfeuchtigkeit ist deutlich geringer als in den Monaten zuvor, wodurch die Erkundung der weitläufigen Tempelanlagen wesentlich komfortabler wird. Für Kinder ist das Wetter ideal: warm genug zum Baden, aber nicht zu heiß für ausgedehnte Entdeckungstouren. Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite – die Wassergräben rund um die Tempel sind gefüllt, die Vegetation ist üppig, und die Sonnenaufgänge tauchen die jahrhundertealten Steine in magisches Licht.
Die Tempelwelt von Angkor – ein Abenteuer für Groß und Klein
Das Herzstück eines jeden Besuchs in Siem Reap ist zweifellos der archäologische Park von Angkor. Diese Tempelstadt aus dem 12. Jahrhundert gehört zu den beeindruckendsten Kulturstätten der Welt und bietet Familien unzählige Möglichkeiten zum Staunen und Entdecken. Der Haupttempel mit seinen charakteristischen Türmen ist nur der Anfang – über 1.000 weitere Tempel und Ruinen verteilen sich auf einem riesigen Areal.
Besonders spannend für Kinder ist der Dschungeltempel, wo gigantische Wurzeln die Steinmauern überwuchern und eine Atmosphäre schaffen, die an Abenteuerfilme erinnert. Die kleinen Entdecker können hier zwischen den verschlungenen Wurzeln klettern und sich wie Indiana Jones fühlen. Ein weiteres Highlight ist der Tempel mit den lächelnden Gesichtern – über 200 steinerne Gesichter schauen von den Türmen herab und faszinieren Jung und Alt gleichermaßen.
Der Eintritt für den archäologischen Park kostet etwa 35 Euro pro Erwachsenem für ein Tagesticket, wobei Kinder unter 12 Jahren kostenfrei eintreten. Für Familien, die mehrere Tage bleiben, lohnt sich das Dreitagesticket für rund 60 Euro, da es deutlich mehr Flexibilität bietet und nicht an aufeinanderfolgenden Tagen genutzt werden muss.
Kostengünstige Fortbewegung vor Ort
Die Fortbewegung in Siem Reap ist unkompliziert und erschwinglich. Für Familien eignen sich besonders die elektrischen Tuk-Tuks, die Platz für bis zu sechs Personen bieten. Ein ganzer Tag mit Fahrer kostet etwa 15 bis 20 Euro, wobei die Fahrer meist die gesamte Tempelanlage kennen und wertvolle Tipps geben können. Viele Familien schätzen diese Option, da man flexibel bleiben kann und die Kinder zwischen den Tempeln im Fahrtwind entspannen können.
Alternativ kann man Fahrräder mieten – bereits ab 2 Euro pro Tag. Dies eignet sich besonders für Familien mit älteren Kindern, die gerne aktiv sind. Die flache Landschaft und die gut ausgebauten Wege im Tempelkomplex machen das Radfahren zu einem angenehmen Erlebnis. Für die ganz kleinen Abenteurer gibt es Kindersitze und sogar Anhänger.
Familienfreundliche Unterkünfte mit kleinem Budget
Siem Reap bietet eine beeindruckende Auswahl an erschwinglichen Unterkünften. Familienzimmer in einfachen, aber sauberen Gästehäusern sind bereits ab 15 bis 25 Euro pro Nacht verfügbar. Viele dieser Unterkünfte verfügen über Pools, was gerade nach einem langen Tag in den Tempeln für Kinder ein wahrer Segen ist. Die Atmosphäre in den kleinen Gästehäusern ist oft persönlicher als in großen Anlagen, und die Betreiber geben gerne Insider-Tipps für Familien.

Wer etwas mehr Komfort möchte, findet Mittelklasse-Unterkünfte mit Klimaanlage, großen Familienzimmern und Frühstück ab etwa 35 bis 50 Euro. Der Standard ist generell hoch, und das Preis-Leistungs-Verhältnis übertrifft viele andere Reiseziele bei Weitem.
Kulinarische Entdeckungen für jeden Geschmack
Die kambodschanische Küche ist vielfältig und kinderfreundlich. An den zahlreichen Straßenständen und in den lokalen Garküchen können Familien authentische Gerichte für wenig Geld probieren. Eine vollwertige Mahlzeit gibt es bereits ab 2 bis 3 Euro pro Person. Gebratener Reis, Nudelsuppen und gegrilltes Hähnchen sind Klassiker, die auch bei europäischen Kindergaumen gut ankommen.
Für etwas mehr Komfort bieten sich die zahlreichen kleinen Lokale an, wo man in angenehmer Atmosphäre für 4 bis 7 Euro pro Person speisen kann. Viele dieser Restaurants haben sich auf internationale Küche spezialisiert, sodass auch wählerische Esser fündig werden. Frische Fruchtsäfte kosten etwa 1 Euro, und die exotischen Früchte vom Markt sind ein günstiger und gesunder Snack für zwischendurch.
Aktivitäten abseits der Tempel
Siem Reap hat weit mehr zu bieten als antike Steine. Der große See, etwa 15 Kilometer von der Stadt entfernt, ist der größte Binnensee Südostasiens und beherbergt schwimmende Dörfer, die einen faszinierenden Einblick in eine völlig andere Lebensweise geben. Bootstouren kosten etwa 20 Euro für die ganze Familie und dauern zwei bis drei Stunden. Kinder sind oft begeistert von den schwimmenden Schulen, Geschäften und Häusern.
In der Stadt selbst lohnt sich ein Besuch der traditionellen Märkte, wo man das bunte Treiben beobachten und lokale Handwerkskunst entdecken kann. Der Nachtmarkt ist besonders atmosphärisch und bietet neben Souvenirs auch kleine Straßenshows und Essensstände. Hier können ältere Kinder ihre Verhandlungskünste erproben und lernen, wie man in Asien um Preise feilscht.
Für tierliebende Familien gibt es Schmetterlingsfarmen und Vogelschutzgebiete, die für wenige Euro Eintritt besucht werden können. Diese Einrichtungen setzen sich für den Erhalt der lokalen Fauna ein und bieten lehrreiche Erlebnisse für Kinder.
Praktische Tipps für den Familienurlaub
Die beste Strategie für den Tempelbesuch mit Kindern ist, früh am Morgen zu starten, wenn es noch kühl ist und die Menschenmassen überschaubar sind. Gegen Mittag kann man eine Pause im Gästehaus einlegen, schwimmen und sich ausruhen, bevor man am späten Nachmittag für den Sonnenuntergang noch einmal aufbricht.
Sonnenschutz ist essentiell – Kopfbedeckungen, Sonnencreme und ausreichend Wasser sollten immer dabei sein. In den Tempelanlagen gibt es zahlreiche Verkaufsstände mit gekühlten Getränken zu fairen Preisen von etwa 50 Cent bis 1 Euro.
Die lokale Währung ist der Riel, aber US-Dollar werden überall akzeptiert. Kleine Scheine sind praktisch, und Geldautomaten gibt es reichlich in der Stadt. Kreditkarten werden in größeren Etablissements akzeptiert, für Straßenstände und Märkte benötigt man jedoch Bargeld.
Die Menschen in Kambodscha sind außerordentlich kinderfreundlich. Überall wird man mit Lächeln begrüßt, und Kinder werden oft besonders herzlich behandelt. Diese Gastfreundschaft macht das Reisen mit der Familie besonders angenehm und entspannt.
Siem Reap im Dezember verbindet kulturelle Tiefe mit tropischem Ambiente und bietet Familien die Möglichkeit, gemeinsam in eine andere Welt einzutauchen, ohne das Reisebudget zu sprengen. Die Mischung aus Bildung, Abenteuer und Erholung macht diese Destination zu einem perfekten Ziel für Eltern, die ihren Kindern die Vielfalt unserer Welt näherbringen möchten.
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